Die Grenze von Technologie

Ein Gedanke, den ich vor einigen Wochen hatte, wächst sich langsam aus. In Gerät vs. Werkzeug spreche ich davon, dass eine Technologie vor allem dafür da ist, etwas in der „echten“ Welt zu erreichen. Nicht anders herum. Auch in Nutzen vs. Potential habe ich darüber nachgedacht.
Und beides ist die Überlegung, welche Grenze(n) Technologie braucht.

Da dieser Gedanke in meinem Kopf schon länger hin und her rollt wie ein Strohballen durch eine Westernstadt, möchte ich das hier einmal weiterführen.

TL;DR:
Die Grenze von Technologie ist genau dort, wo ich den Zweck der Technologie nicht erreichen möchte. Wenn das so ist, nutze ich sie nicht.

Wofür wurden Technologien entwickelt?

Die Frage, die sich stellt ist Folgende:
Wieso und wofür wurden Technologien entwickelt? Und hat sich das geändert?

Technologie ist alles, was wir Menschen uns ausgedacht haben, um ein Ziel in der echten Welt zu erreichen (siehe: Gerät vs. Werkzeug).
Okay. Dazu gehört also zB. der Flaschenzug und auch der Computer.

Soweit so klar.
Nächste Frage.

Wer nutzt Technologien gerne?

Angenommen, es hat sich jemand eine neue Technologie ausgedacht: Der Geist, der sich das ausgedacht hat, nutzt sie. Klar.
Und wer noch?
Alle, die dasselbe Ziel erreichen wollen.

Dein Nachbar hat sich eine neue Art von Pflug gebaut, sodass Tiere davor gespannt werden können, statt ihn selbst zu ziehen.
Du willst das auch. Du legst dir die Technologie zu.

Wer nutzt Technologien nicht oder gezwungenermaßen?

Und wer nutzt eine Technologie nicht?
Alle, die das Ziel eben gerade nicht erreichen wollen.

Und wer nutzt eine Technologie nur gezwungenermaßen?
Alle, die dazu gezwungen werden durch äußere Umstände.

Das kann zum Beispiel die Technologie von Windkraft sein, wenn man schon genügend Strom aus Photovoltaik gewinnt. Wozu dann die andere Technologie nutzen?
Oder aber es werden Menschen gezwungen, sich Abwasserkanäle zuzulegen, weil das Land dies per Gesetz vorschreibt (find ich auch sinnvoll, soll jetzt nur ein Beispiel sein).

Die Grenze von Technologie

Was ist aber, wenn du ein Ziel nicht erreichen willst, und auch nicht dazu gezwungen wirst?
Dann nutzt du sie nicht. Ganz einfach.
Du willst das Ziel der Technologie nicht erreichen.

Social Media zum Beispiel:
Ich will das Ziel nicht erreichen, dass meine ScreenTime zur Werbung maximiert wird. Ich möchte nicht erreichen, dass man Profile über mich erstellt.
Also nutze ich sie nur für ganz bestimmte Zwecke (die ich mir selbst ausgesucht habe nach einer längeren Pause).

Alles Andere nutze ich nicht mehr.
Bevor ich etwas aufmache, frage ich mich ganz bewusst: Was will ich erreichen?

Ablenkung, „mir ist langweilig“ und „ich steh hier gerade in der Schlange“ zählen nicht.

Cheers.

Schreibe einen Kommentar