Ändere nicht immer nur das „Was“

Ich habe es ja schon in „Wann ist es Zeit aufzugeben?“ angedeutet: Es kommt nicht immer darauf an, das „Was“ zu ändern. Manchmal reicht es auch, das „Wie“ anzupassen.

Darauf möchte ich heute noch einmal eingehen, denn dieses Problem „Wann gibt man auf bzw. was muss man ändern“ finde ich super spannend.

TL;DR:
Denke auch häufig darüber nach „wie“ du etwas tust, bevor du eine Sache aufgibst. Vielleicht kannst du den Modus ändern und es so (wieder) genießen.

Ausgangssituation

Es gibt Projekte und Probleme im Leben, die irgendwie feststecken. Es gibt keine Bewegung mehr und man möchte nicht weiter machen. Es führt ja ohnehin zu nichts.
Zeit aufzugeben?
In den letzten Jahren bin ich immer vorsichtiger geworden mit der Idee des Aufgebens. Man kann oft auch etwas anderes tun: Den modus operandi ändern.

Nimm ein Beispiel:
Du verfolgst ein Hobby, beispielsweise das Gitarrespielen, und kommst irgendwie nicht weiter. Es gibt keine Bewegung und du steckst fest. Lernst nichts dazu bzw. hast das Gefühl von Monotonie.
Aufhören mit der Sache?

Noch ein Beispiel, etwas wichtiger/ernster:
Du suchst nach Arbeit. Schon länger, weil du dich nicht entscheiden konntest, ob du umziehen möchtest oder nicht. Irgendwann findest du dann eine Stelle. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass es nicht so ist, wie du dir vorgestellt hast. Irgendwie Monoton der Alltag und alles eher langweilig. Trotzdem kostet der Job viel Energie, sodass du auch nicht nach Feierabend deine Hobbys verfolgen kannst, sondern meistens einfach nur auf dem Sofa landest.

Was also tun?

Lösungsideen

Mein Eindruck ist (kann mich auch täuschen), dass die häufigste Reaktion ist: „Dann suche ich mir etwas anderes. Vielleicht habe ich nur noch nicht den richtigen Job gefunden.

Falsch.
Es gibt den „richtigen Job“ ohnehin nicht. Auch nicht das „richtige Hobby“.
Es gibt aber für jeden Job, jedes Hobby und jede Beziehung die richtige Art, so dass es dann erst aushaltbar und später genießbar wird.

  • Kannst du dich auf ein Projekt bewerben, welches dir neue Kompetenzen beibringt?
  • Kannst du mit der Person ein kleines Miniabenteuer machen und Dark Dining ausprobieren?
  • Kannst du eine neue Musikrichtung mit deiner Gitarre einschlagen?
    Mit diesen Ideen änderst du nicht, was du tust, aber wie du es tust.

Es gibt für die allermeisten Dinge, die man so anfängt auch gute Gründe. Manchmal erscheinen diese guten Gründe im späteren Verlauf und neuen Kontext nicht mehr so gut. Aber meist ist es eben so, dass die Gründe bestehen bleiben.

Wieso dieser Job? Vielleicht, weil er deinen Abschluss und ein generelles Interesse mit der Idee, sich später Selbstständig zu machen, kombiniert?
Oder das Hobby: Du magst es, dich spielerisch zu fordern und dazuzulernen.
Und für Beziehungen gibt es eine Millionen gute Gründe, meistens ist es, dass das Gegenüber echt gut dazu taug, ein besserer Mensch zu werden. Mutiger. Oder einfach fröhlicher.

Das sind doch alles gute Ideen. Diese jetzt mit einer „Kündigung“ aufzugeben halte ich für verkehrt.

Fass das „Wie“ an.

Fazit

Letzten Endes merken alle von uns, ob eine Sache, Job oder Beziehung noch Spaß machen Direkt damit aufzugeben und es von sich zu stoßen ist aber oft nicht das Richtige.
Vielleicht kannst du das „Wie“ anpassen und damit wieder neuen Wind in die Sache bringen?

Kurze Anekdote aus dem Unterricht: Ich habe noch nie ein Elternteil gehört, das mir gesagt hat, es wäre eine gute Idee mit dem Hobby aufzuhören. Immer nur: „Irgendwas sei verloren gegangen und dann sei es verebbt. Sie würden sich wünschen, dass es anders sei.

Und genau das kannst du umgehen 🙂

Cheers.

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