Ziele vs. Horizonte

Ich habe keine Ziele im Leben. Ich habe nur einen Horizont. Was der Unterschied ist? Der Unterschied ist die Dimension und das kleine aber feine Detail, dass das Eine eben absolut und das Andere relativ ist.

Ständig hört man doch, dass man ein Ziel braucht dass man einen Traum verfolgen soll und dass man eine Sache und diese dann auch bitte schon richtig machen muss. Dieses eine Ziel zu verfolgen scheint in vielen Blogs und Büchern das einzige Ziel in einem erfüllten Leben zu sein.

Auch irgendwie lächerlich: das Ziel zu verfolgen scheint das eigentliche Ziel zu sein.

TL;DR:
Ziele sind viel zu statisch um ein ganzes Leben lang zu funktionieren. Man braucht einen Horizont, der sich mit seinem Leben bewegt.

Kein Ziel, kein Glück?

Was machen jetzt aber die armen Seelen, die kein Ziel haben?
Die nicht morgens aufstehen und ganz genau wissen was sie tun wollen?
Die, die sich dann beim Zähneputzen vom Spiegel fragen, ob sie einfach nur zu normal, zu durchschnittlich, so unbedeutend sind, um etwas Bedeutendes aus ihrem Leben zu machen.

Ich denke, dass diejenigen alle viel größere Chance haben ein kreatives Leben zu führen. Denn jeder Mensch der keine Ziele hat kann einen Horizont besitzen.

Ziel vs. Horizont

Angenommen es stehen zwei Jäger auf einer Lichtung. Der eine Jäger gehört zur Kategorie Ziel-Mensch. Der Andere hingegen zu der Kategorie Horizont-Mensch.

Die Jäger müssen ihre Familie versorgen und heute unbedingt Beute nach Hause bringen.

Der Ziel-Mensch denkt daran, wie viel Spaß es machen würde, ein paar kleine Eichhörnchen zu erwischen. Nicht nur, dass er dann seine Jagdkunst unter Beweis stellen würde. Sondern er bekäme auch von seiner Familie und den Angehörigen sehr viel Respekt dafür, dass er diese schwierigen Ziele getroffen hat.

Anders denkt hingegen der Horizont-Mensch: dieser schaut sich erst um auf der Lichtung, geht ein paar Schritte Schritte in den Wald hinein und schaut sich auch dort um. Seine Perspektive hat sich jetzt verändert: er sieht einen anderen Horizont um sich herum
Da bemerkt ein großes Wildschwein was scheinbar altersschwach ohne Gruppe im Wald steht. Ein einfaches Ziel und nicht nur essen für eine einzige Familie.

Angenommen, beide Jäger treffen ihre Ziele. Welcher der beiden hat mehr erreicht? Welcher der Beiden hat mehr Menschen ernähren können? Welcher der Beiden hatte es leichter sein Ziel zu erreichen? Und womit hatte das zu tun?

Horizonte FTW

Ich denke, es ist nichts Schlimmes keine festen Ziele zu haben, sondern Horizonte zu besitzen.

So könnte man im Laufe der Zeit neue Dinge und neue Ziele am Horizont auftauchen die immer größer werden und langsam auch wieder kleiner wenn man sich weiter bewegt hat.
Ich glaube persönlich, dass es gar nicht so schlimm ist keine großen Ziele zu haben, die sich nie im Leben ändern.

Lange hat mich das beschäftigt, denn ich habe keine so klar definierten Ziele (mehr).
Es sind eher Prinzipien.

Doch sehe ich immer wieder in den Leben der Menschen die ich bewundere den Opportunisten.
Denjenigen, der eine Gelegenheit beim Schopf packt.
Diejenige die einfach mal etwas Neues ausprobiert.
Und auch viele Menschen, die sich nicht zu schade sind einfach zu sagen: meine Meinung hat sich geändert. Das ist jetzt nicht mehr mein Ziel, sondern ich habe jetzt ein Anderes.

Diese Menschen haben ganze Horizonte und können sich ihre Ziele aussuchen. Ist das nicht um Einiges facettenreicher?

Cheers.

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