Wie misst man Kreativität und welche Dimensionen hat sie?

Kreativität ist seltsam unhandlich.
Alle wissen irgendwie, was es ist. Wir erkennen Sie, wenn sie uns ins Gesicht lacht. Aber wenn man es genauer betrachtet, ist gar nicht mal so klar, wie sie genau definiert wird.

Denkste!
Wir Menschen sind nicht nur schon immer kreativ sondern auch neugierig. Also haben schon Viele vor mir diese Frage gestellt und einige davon auch tiefergehend untersucht.

Also:

Welche Dimensionen hat Kreativität?

Laut Amabile 1996 und Kaufman & Sternberg 2010 hat Kreativität grundlegende 3 Dimensionen:

  1. Quantität
    Wird definiert als bloße Menge der Ideen. 10 sind „besser“ als 1.
  2. Qualität
    Wird dadurch definiert, dass betrachtet wird, wie gut die Idee das „Problem“ lösen kann.
  3. Originalität
    Hier wird darauf geachtet, wie häufig eine Idee vorkommt. Die statistisch seltenere Idee ist die originellere.
    Beispiel: Es werden Farben gezeigt und die Aufgabe ist es Assoziationen zu nennen. Es wird die Farbe blau gezeigt. Klar ist, dass nahezu jeder erst einmal bei Himmel oder Wasser anfangen wird. Eventuell ist die Assoziation Kupfersalz ziemlich selten (Das ist der Stoff, der die Funken von Sylvesterraketen blau färbt)

Das ergibt Sinn oder?
Ich selbst mache Musik. Schreibe gerne. Und freue mich immer, wenn ich Ideen habe. Viele davon sind eher „schlecht“, manche „okay“ und selten ist auch einmal eine „sehr gute“ dabei.
Genau beziffern konnte ich aber nicht, woher dieses Bauchgefühl kommt.
Das hat sich jetzt geändert. 🙂

Beispiel gefällig?

Eine Idee, die gut funktioniert, ist laut den Dimensionen eben von hoher Qualität.
Ich habe zB das Problem der Entscheidung einer Karriere.
Ich weiß nicht so genau, was ich werden möchte, und suche abertausende von Möglichkeiten heraus. Rufe Bekannte an und frage nach deren Erfahrungen im Berufsleben.
Einer sagt „Wenn du nicht genau weißt, such dir ein Schweizer-Taschenmesser-Studium und spezialisiere dich eben später“.
Gesagt, Getan: Also wähle ich erstmal ein BWL-Studium, mit ebendem Plan mich später zu spezialisieren.
15 Jahre gehen ins Land und mache ich mit dem ursprünglichen Bachelor nichts mehr, bin aber sehr glücklich mit dem Job und meinem Gehalt. Den ursprünglichen Abschluss habe ich genutzt, um ins Berufsleben einzusteigen und mich dann weiter in die Richtung, die mich interessiert hat, fortzubilden.

War das eine „gute“ Idee?

DimensionVorhanden?
Quantität
Qualität
Originalität

Mein Plan hat funktioniert. Ich habe eine Karriere. Der Plan, bzw. die Idee war nicht meine einzige.
Quantität und Qualität sind also gegeben. Mit der Originalität sieht es anders aus. Denn einen BWL-Absolventen zu finden ist vermutlich nicht wirklich schwierig. Die Idee ist quasi „ausgelutscht“.
Mit einem Kunststudium dasselbe zu tun wäre vermutlich etwas weniger häufig, nach der Definition also etwas origineller.

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