Seit langem schreibe ich schon. Erst als Tagebuch. Dann immer mehr solche „Essays“ wie du gerade Eines liest.
Schon vor langer Zeit habe ich es mir zur Aufgabe gemacht täglich zu schreiben und das klappt auch allermeist.
Da kommt natürlich Einiges zusammen.
Wie also ordnen? Wie also Gedanken und Ideen wieder auffindbar machen?
TL;DR:
Notizprogramme müssen zu deinem Leben passen. Meine Anforderungen und Art zu Denken hat sich geändert, also musste das Programm auch geändert werden.
Die Anfänge
Früher habe ich das Notizbuch einfach als „Müllhalde“ genutzt. Aufgeschrieben wurde alles, was nicht im Kopf sein sollte. So konnte ich quasi Speicherplatz freigeben.
Damals war das Ganze noch analog.
Aber das ging irgendwann nicht mehr.
Denn wenn man einmal angefangen hat, sich Dinge aufzuschreiben, verlässt man sich darauf, stimmt’s?
Und dann sollte man Wichtiges ja auch wiederfinden…
going digital
Der erste Schritt Richtung digital war Apple Notizen. Einfach, weil es damals auf dem iPhone 5 war und auf dem MacBook.
Nichts allzu Wildes. Einfach nur dieselbe „Müllhalde“.
Nur eben mit „Strg+F“.
Und das war: 🤯
Super praktisch.
Jahrelang ging das auch gut. Mit der Kombination von einem perfekten Gedächtnis, zwei Geräten von denen eines immer zur Hand war und der Suchfunktion bin ich lange ausgekommen.
Irgendwann brauchte ich dann allerdings eine Art Archiv-Funktion.
Erste Abenteuer
Mit dem Aufkommen meinen ersten Bands mussten natürlich pdfs, Rechnungen, Aufzeichnungen, Bilder und so abgelegt werden.
Das wurde jetzt schwieriger.
Später auch bei The Esprits war die Archivierung wichtig. Es gab viele Mediendateien, auf die sich in Notizen bezogen wurde. Und andersherum.
Ich bin dann zu OneNote gewechselt. Ich weiß nicht genau wieso, aber es war praktisch. Man kann Medien ablegen und direkt daneben Notizen schreiben.
Irgendwann war aber auch das wegen der schieren Menge unübersichtlich.
Nochmal gewechselt.
Fast da
Also zu Notion.
Gutes Programm. Sehr schöne Struktur. Alle Möglichkeiten, die man braucht. Aber 2 große Nachteile: Die Daten liegen exklusiv auf einem Server (und man kommt nicht ran, wenn der mal offline ist, was ein paar mal passiert ist) und es gibt keine bi-direktionale Verlinkungen.
Was soll das sein?
Ganz einfach:
„Notiz A“ nimmt Bezug auf „Notiz B„.
Man liest Notiz A und verlinkt dann „Notiz B„.
Bewegt man sich jetzt zu „Notiz B„, gibt es bei Notion nur schwierig die Möglichkeit, zu sehen, dass sich auf „Notiz B“ von „Notiz A“ bezogen wurde.
Die „Backlinks“ wurden nicht angezeigt.
Das wurde aber mehr und mehr wichtig. Gerade für weiteres Denken innerhalb des Systems.
Jetzt aber
Und damit sind wir 12 Jahre durch die Zeit gereist.
Ich nutze mittlerweile das Programm Obsidian.
Es gibt die Möglichkeit, Medien anzuhängen. Links werden bi-direktional angezeigt und das Ganze liegt als einfach Textdatei auf meinem Rechner. Klar, ich habe einen Sync eingerichtet. Aber ich kann auch ohne Internet arbeiten. Das ging bei Notion nicht.
Das Ergebnis
Nahezu alle Gedanken verfasse ich mittlerweile innerhalb von Obsidian. Diese Worte hier auch. Ideen. Fragen. Essays. Texte. Alles innerhalb des Systems.
Und die Verlinkungen klappen sehr gut.
Ich merke, dass sich dadurch neue Ideen ergeben. Durchblicke, die ich vorher nicht hatte, weil mir auffällt, das dieses Prinzip aus dem Studium letzten in der einen Mail von Lieferando zu beobachten war (also verlinkt). Und so weiter.
Und, richtig cool, man hat eine Visualisierung aller Notizen und deren Verbindungen. So sieht man irgendwann „Cluster“ von Themen, die man öfter bedenkt.
Meins sieht im Moment so aus:
Jeder der Punkte steht für eine Notiz.
Und die Striche sind Verbindungen.
Nutzt du auch Notizprogramme?
Nutzt du auch Notizprogramme oder bist du noch ganz oldschool?
Welches Programm nutzt du?
Ich habe in den Jahren so Vieles ausprobiert und bin mittlerweile scheinbar angekommen.
Denn die Möglichkeit zu verlinken macht mich sehr viel kreativer und schlauer (durch die Visualisierungen fallen einem auf einmal Verbindungen auf, die man vorher nicht „sah“).
Ich werde im nächsten Artikel noch einmal näher auf Obsidian eingehen.
Cheers.
2 Antworten auf „Wie ich Gedanken mittlerweile ordne“
Ich bin total oldschool 😅 Ich hab tausende Notizbücher, bunte Kugelschreiber, Textmarker, Stickers usw. und ich liebe so Notizen zu machen. Es ist nicht immer so einfach Notizen in einem schon geschriebenen Text auf dem Papier hinzuzufügen, Copy-Paste funktioniert nämlich nicht aber… ich liebe Notizbücher trotzdem.
Ich verstehe aber voll, wieso Notizprogramme sehr beliebt sind; ich finde diese Visualisierung von Notizen echt cool, sie erinnert mich auch an Brainstorming Schemata.
😃
Ich würde auch am Liebsten alles analog machen. Aber das Schleppen macht mir einen Strich durch die Rechnung. Uuuund machmal kann ich selbst nicht mehr lesen, was ich schreibe – das ist auch eher…..unpraktisch 😁