Schwarz-weiß oder Grau: Was ist richtig?

Es gibt nur zwei Arten von Menschen: Solche, die die Welt in 2 Lager aufteilen und solche, die es nicht tun

Guter Satz. Stimmt halt auch.
Und Beides ist in Ordnung.

Das Ding ist, oft gerät man aneinander, weil man unterschiedlicher Meinung ist. Es gibt Menschen, die „grau“ lieben. Andere teilen die Welt in „schwarz“ und „weiß“ ein. Kennst du bestimmt. Die eine Freundin bewertet alles immer ganz klar. Es gibt nur „gut“ und „schlecht“. Ein anderer Freund druckst eher herum und versucht erst den Kontext zu verstehen: War das jetzt eher dunkles grau oder helles grau im Verhältnis zur Umgebung?

Ich selbst gehöre eher zur Fraktion „Grau“. Exklusive bestimmter Themen. Ein paar Dinge bringen mich so sehr auf die Palme (heute sagt man ja triggern), dass ich andere Meinungen nur ganz schwer akzeptieren kann.
Aber im Großen und Ganze versuche ich eher hinter die Beweggründe für etwas zu kommen, als etwas zu verurteilen oder auf ein Podest zu stellen.

TL;DR:
Manche denken tendenziell „schwarz/weiß“, andere eben in „grau“. Beides richtig bzw. falsch, je nach Situation. Aber was ist deine Tendenz?

Was ist nun richtig?

Aber zurück zum Konflikt.
Meiner Meinung nach ist es keine Frage von „richtig/falsch“.
Bei ein paar Dingen gibt es gesellschaftliche Normen oder einfach den Zeitgeist, aus dem klar wird, wie eine Aktion zu beurteilen ist. Maskendeals – finden wir uncool. Mord an Menschen vermeintlich anderer Nationalität/Kultur/Hautfarbe – wirklich scheiße.
Aber bei anderen Dingen gehen Meinungen eben auseinander.

Und da kann dann Konflikt entstehen.
Wer hat nun Recht?

Falsche Frage

Jeder Mensch darf einer Meinung sein. Sogar, wenn sie jeglicher Grundlage entbehrt.
Angenommen, ich sei der Meinung, nachts verschwände die Welt. Ich sehe sie ja nicht mehr. Dann ist das meine Meinung und fertig.

Die Frage ist eher:
Bist du dir deiner Tendenz bewusst?

Wenn du deine Tendenz zu schwarz/weiß-Denken kennst, weißt du in solchen Situationen besser Bescheid. Du kannst es einordnen und somit den Konflikt auflösen oder abschwächen.

Ich persönlich hatte lange absolutes Grau-Denken. 100%. Es gab nichts, was fest war. Alles ließ sich in einem anderen Kontext vollständig anders darstellen.
Aber es gibt eben Situationen, in denen man einfach mal „Ja“ oder „Nein“ sagen muss. In diesen Momenten meine Tendenz zu erkennen und damit umzugehen hätte mir viel gebracht.

Mittlerweile habe ich dafür ein besseres Gefühl und bin entsprechend gelassen. Teils habe ich das Grau-Denken auch ins Extrem geführt: „Wenn eh alles grau ist, dann ist es jetzt auch egal, welche Wahl ich treffe“.

Das war aber erst so richtig cool, nachdem ich die Wahlmöglichkeiten mit schwarz-weiß bewertet habe. Wenn also beide Möglichkeiten gut sind, ist es mir fast egal, was ich wähle.

Also?

Ich glaube es kommt eben vor Allem darauf an, welchem Lager man angehört. Ist klar, das ist keine klare Trennung, sondern eher ein Spektrum. Aber es gibt eben Tendenzen.
Wenn man die jedoch kennt, kann man besser einschätzen, inwiefern die eigene Meinung und Auffassung im Kontext zu denen der Anderen stehen kann.

Kennst du deine Tendenz?

Cheers.

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