Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin ein Meisterplaner.
Es macht Spaß, in dieser Weise die Zukunft vorwegzunehmen und jeden Erfolg einzuplanen, den man sich wünscht.
Irgendwann plane ich die Details. Und nach einigen Änderungen und Revisionen setze ich die Pläne dann in die Tat um.
Das Ding ist, dass das Leben selten so funktioniert, wie man plant.
Logisch.
Und wenn es dann, so sicher wie das Amen in der Kirche, anders kommt, bin ich immer ganz überrascht:
“He who fails to plan is planning to fail.”
— Winston Churchill
Das Problem von Details im Plan
Ich möchte gerne wieder eine meiner Lieblingsmetaphern nutzen.
Angenommen, das Leben ist ein Haus, durch das man sich bewegt.
Kein kleines Haus, sondern so eines, was man früher in Computerspielen hatte. Riesengroß und mit allen möglichen unterschiedlichen Räumen. Bibliothek. Sauna & Pool. Bar. Kino. Terrasse. Küche. Etc.
Du bist das erste Mal in diesem Haus und bekommst nur ein Ziel: „Gehe in den nördlichen Teil des Gartens.„
Du findest dich im Schlafzimmer und machst dich auf den Weg. Keine Ahnung, wie die Räume aussehen und mit jedem Durchschreiten einer Tür lädt das Spiel ein wenig mehr von der Karte.
Du kannst jetzt einen Plan machen, wie genau du zum Garten kommst. Durch welche Räume. Welche Gegenstände du wann und wo brauchst.
Aber hilft das?
Du weißt ja gar nicht, ob es überhaupt Türen in dem Raum gibt, die in die richtige Richtung gehen.
Dein Plan, erst durch die Bibliothek, danach über den Wintergarten schnell in den Garten zu kommen, funktioniert nicht. Denn die Tür, die du „eingeplant“ hast, existiert gar nicht.
Was (vermutlich) besser funktioniert
Ähnlich passiert es auch ständig im Leben. Man plant einen freien Tag und freut sich darauf. Der Tag kommt und, Überraschung, man ist krank. Jetzt hilft der tolle Plan nicht mehr, denn die „Tür“, das was du vorhattest, lässt sich nicht öffnen.
Da ist es vermutlich besser, noch einmal einen Blick auf den Kompass zu werfen und das Ziel im Auge zu behalten. Ganz grob. Wo will man hin?
„Der nördliche Teil des Gartens.„
Vielleicht muss man erst raus kommen und dann ums Haus herum? Oder durch den Keller irgendwie in den Garten kommen?
Man weiß es nicht.
Alles, was hilft, ist sich jeden neuen Raum genau anzusehen und sich jeden Mal neu zu orientieren, wohin man nun geht.
Klartext 🙂
Was ich meine ist Folgendes: Vielleicht bringen detailreiche Pläne nichts? Vielleicht ist eine genaue Wegbeschreibung a lá Google Maps einfach nicht möglich, wenn man durchs Leben geht? Schließlich kennt man die Straßen und Karten, die vor Einem liegen, noch gar nicht.
Was dann hilft ist ein Kompass.
Man weiß, dass man in diese Richtung möchte. Und kann sich daran orientieren.
Mein persönliches Ziel
Derzeit bin ich gerade dabei, ein neues Geschäft für mich aufzubauen. Musik, neu gedacht. Nichts allzu Innovatives – nur für mich eine neue Perspektive.
Und bei Businessplänen und sonstigem Planen kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste.
Ich werde jetzt eher einen Kompass entwickeln, als eine Karte von unbekanntem Terrain zu zeichnen.
Was meinst du? Ist das „schlau“?
Cheers.