Einleitung
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Braucht man einen Gitarrenlehrer?

Nur den Richtigen.
Wenn du alleine Fortschritte machst und auch zufrieden bist, dann benötigst du nicht unbedingt einen Lehrer. Begibst du dich doch auf die Suche, schaue dir den Lehrer genau an.

Um dir ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Lernen kannst du sowieso nur alleine.

Ein guter Lehrer hilft dir, in dem er dich lenkt und in die richtige Richtung „schubst“. Das Lernen und Üben nimmt dir leider keiner ab.

Welche Kriterien dir bei der Auswahl des „richtigen“ Lehrers helfen können:

1. Geht er mit der Zeit?

Das ist auf 2 Facetten bezogen:

  1. Welche Medien nutzt er?
  2. Welche Musik bringt er dir bei?

Denn wenn du bei jemandem bist, der ausschließlich alte Bücher wälzen möchte und dir nur die Musik der 70er beibringen will, könnte es schwierig werden.
Sobald du nämlich mit einem Song oder Künstler aus den 2010er Jahren kommst und bei Youtube Videos ansiehst und in den Unterricht mit einbeziehen möchtest, bist du schnell aufgeschmissen.

Der Lehrer im Übrigen auch. Kein Lehrer auf dieser Welt wünscht seinem Schüler Stillstand. Dennoch keine gute Situation.

Also:
Frag dich, welche Musik du cool findest. Ob du nur mit Tablet oder nur mit Papier (oder beidem) arbeiten möchtest.
Und dann suche dir den passenden Lehrer 🙂

2. Versteht ihr euch?

Das hat nicht nur damit zu tun, ob ihr euch auf persönlicher Ebene versteht.
Ein Lehrer muss einschätzen können, wie es dir heute geht um den Unterricht anzupassen.
Wenn du einen schlechten Tag hattest und dir der Lehrer noch mehr als sonst um die Ohren haut, macht das auf Dauer keinen Spaß.

Andersherum ist es auch so. Du musst einschätzen können, wie der Lehrer es meint, wenn er etwas sagt.
Denn vergiss nicht: Sein Job ist es im Grunde, etwas an deinem Spiel auszusetzen.
Wenn du mit seiner Art, Verbesserungen vorzuschlagen, nicht klarkommst, werdet ihr keinen langfristigen Spaß haben.

3. Was macht er neben seiner Lehrer-Tätigkeit

Es ist meiner Meinung nach wichtig, dass ein Lehrer niemals „nur Lehrer“ ist.
Denn du möchtest keinen Pädagogen haben, der ganz passabel Gitarre spielen kann, sondern einen guten Musiker, der auch ganz passabel unterrichtet 😉

Wie ich das meine?
Je besser die Balance zwischen „Musik machen“ und „Musik beibringen“ für den Lehrer ist, desto mehr lernt er selbst und kann es weitergeben. Desto weniger angestrengt ist er durch das Unterrichten.
Das Unterrichten ist nicht einfach und der Spaß an der Musik bleibt schnell auf der Strecke, wenn man 80 Schüler pro Woche hat.

Aber frag dich mal, wie gut der Lehrer für dich noch ist, wenn der gar keine Lust mehr auf Musik, geschweige denn das Unterrichten hat?

Genau.
Frag also nach: Was macht er nebenbei noch? Versuche dir, einen aktiven Musiker zu „angeln“ denn diese haben eine Ausgleichsmöglichkeit bei der sie etwas lernen.
Davon profitierst du doppelt 🙂

Zum Budget

Sei bitte nicht geizig bei dem Honorar des Lehrers. Gerade im Vergleich zu staatlichen Musikschulen sind gute und private Lehrer oft „sehr teuer“.

Aber es lohnt sich.
Dieser Lehrer kann außerhalb der Massenabfertigung ein paar ausgesuchte Schüler unterrichten und freut sich auf jede Stunde. Davon hast du auch sehr viel.

Anders als bei Musikschulen, wo du nur einer von sehr Vielen bist.

Jeder Euro mehr an den Lehrer wird dir besseren Unterricht bescheren. Denn wenn du viel Geld zahlst, wird sich der Lehrer auch ins Zeug legen, dir guten Untericht anzubieten 🙂

Probiere auch mehrere Lehrer aus und vergleiche deren Unterrichtsstil, Persönlichkeit, Engagement. Nur wenn ihr gut zueinander passt, wird sich der Unterricht für dich lohnen.